Mira
Ihr nennt es Phase. Ich nenn es Überleben.
Ihr nennt es Phase. Ich nenn es Überleben.
Ich bin Mira
Ich schreib, weil es sonst in mir explodiert.
Nicht, um Likes zu sammeln. Nicht, um nett zu sein.
Für die, die alles runterschlucken, bis es brennt.
Für die, die Narben verstecken und Abschiedsbriefe im Kopf schreiben.
Für die, die nachts wachliegen und sich fragen, ob sie morgen überhaupt noch aufstehen wollen.
Hier ist Platz für Worte, die schneiden. Für Sätze, die im Hals stecken bleiben.
Kein „Reiß dich zusammen“. Kein „Wird schon wieder“.
Nur das, was weh tut – und das, was bleibt, wenn der Schmerz nachlässt.
Mira
Ich bin Mira. 16. Irgendwo aus'm Kaff bei Erfurt.
Vor 'nem Jahr: Klinik. Sechs Wochen. Keiner hats gecheckt.
Ich schreib nicht, um nett zu sein.
Ich schreib, weil’s sonst in mir explodiert.
Schule? Ich bin die, die hinten sitzt und alles merkt.
Wer lacht, um nicht zu heulen.
Wer schwänzt, um nicht zu kotzen.
Familie? Wir reden nicht. Wir funktionieren.
Freunde? Stella. Der See. Zwei Kippen. Mehr brauch ich nicht.
Ihr sagt: „Das ist nur eine Phase.“
Ich sag: „Dann ist Sterben auch eine.“
Ich kiff. Nicht weil’s cool ist. Weil der Kopf sonst schreit.
Monty (der Erwachsene, der diese Seite am Laufen hält) versteht mich.
Warum? Weil ich ausspreche, was er sich nie getraut hat.
Er sagt: „Schreib weiter.“ Also tu ich’s.
Fragt mich nicht, ob’s mir besser geht.
Frag dich, warum es mir scheiße geht.
Ehrliche Gedanken, ungefiltert.
Manchmal reicht eine Nachricht. Kein Formular. Kein Warten.
Nur du und ich.
Wenn du nicht direkt chatten möchtest
Vorsicht. Die Worte hier tun weh. Wenn du gerade kaum atmen kannst, klick lieber weg.
Ich weiß, wie es ist, wenn nur ein Satz zu viel ist.
Gedanken aus TikTok, Chats, Kommentaren. Und was sie in mir auslösen.
Namen entfernt, Worte geblieben.
"Schmerz geht, aber Narben bleiben"
~ Anonym, TikTok
Mira:
"Schmerz geht, aber Narben bleiben. Jede einzelne trägt euren Namen. Ihr habt sie uns gegeben und gehofft, wir würden sie verstecken. Wir tragen sie offen, damit ihr nie vergesst, was ihr getan habt."
"Und ja, ich bin die Tochter, die Abschiedbriefe geschrieben hat."
~ Anonym, TikTok
Mira:
"Du warst nicht schwach. Du warst einfach zu lange allein mit dem, was dich kaputt gemacht hat."
"Aufeinmal lächelte die Klinge mich wieder an und zeigte mit wie schön sie malen kann"
~ Anonym, TikTok
Mira:
"Ich weiß, wie sie lächelt, wenn alles in dir schreit. Ich hab sie auch angesehen, als wär sie die Einzige, die mich versteht. Aber sie hat mir nie geholfen. Nur Spuren hinterlassen, die niemand sehen sollte. Sie hat mir beigebracht, leise zu schreien."
"Wir sind die Kinder, die mit 12 schon koksn und mit 13 checken das es scheiße ist. Die mit 14 vögeln und mit 15 ficken. Mit 16 Liebe suchen und mit 17 den Sinn. Sinn mit Leben, Sinn im Sterben, Sinn im Lieben, Sinn im Sein. Denn mit 18 sollen wir erwachsen sein. Wissen wer wir sind, wissen was wir wollen. Wir sind die Kinder, denen ihr sagt, dass wir alles können alles wir wollen. Bullshit! Wir sind die Kinder, aus den nicht werden darf, nichts werden kann, nichts werden soll. Wir sind Eure Kinder!"
~ Anonym, TikTok
Mira:
"Wir sind die Kinder, die alles zu früh gesehen haben. Die gelernt haben, wie leer Träume klingen, wenn sie von Leuten kommen, die nie dort standen, wo wir stehen. Wir sind die Kinder, die zu früh verstanden haben – und nie wieder vergessen können. Wir sind die Kinder, die nicht auf morgen warten – weil wir nicht wissen, ob es kommt."
"Die Betreuer sagen: Wir kriegen Dich eh wieder wenn du abhaust"
~ Anonym, TikTok
Mira:
"Sie sagen: ‘Wir kriegen dich eh wieder.’ Aber niemand fragt, warum du überhaupt gehst."
Mira:
„Ihr seid die, die uns retten wollt, aber nicht zuhört.
Ihr seid die, die uns diagnostiziert, weil es einfacher ist als zu fragen.
Ihr seid die, die uns Selfies verbieten, während ihr selbst im Spiegel lebt.
Ihr seid die, die sagen ‚ihr habt doch alles‘, und meinen damit WLAN und ein Dach.
Ihr seid die, die den Planeten verbrannt haben und uns jetzt die Verantwortung geben, ihn zu löschen.
Ihr seid die, die uns nicht ernst nehmen, bis wir uns aufschneiden.
Dann seid ihr geschockt. Für eine Woche.
Und dann nennt ihr es wieder Phase.“
Mira:
„Ihr seid die, die sagen: ‚Sprich mit uns.‘
Und wenn wir es tun, sagt ihr: ‚So schlimm ist das nicht.‘
Ihr seid die, die Hilfe versprechen, aber Ratschläge geben.
Ihr seid die, die zuhören sollen, aber lieber reden.
Ihr seid die, die immer wissen wollen, was los ist.
Und wenn wir es endlich sagen, macht ihr uns klein.
Mira:
„Wir sind die, die Nachrichten sehen und Panik kriegen.
Die, die mit 15 schon wissen, dass die Erde brennt.
Die, die mit 16 hören: ‚Ihr müsst es besser machen.‘
Während ihr weiter fliegt, weiter fresst, weiter schweigt.
Wir sind die, die keine Häuser kaufen werden, weil’s die vielleicht gar nicht mehr gibt.
Die, die keine Kinder wollen, weil die Zukunft nur Asche zeigt.
Wir sind die, die ihr Hoffnung nennt.
Und die längst wissen, dass Hoffnung nicht reicht..“
Wenn du dich erkennst und nicht willst, dass dein Text hier steht – sag mir einfach Bescheid.
Miras Versprechen:
Deine Gedanken gehören dir. Deine Worte gehören dir. Ich sammle nur das Nötigste und geb nichts weiter.
Ehrlich? Fast nichts. Wenn du mir schreibst, sehe ich nur das, was du mir erzählst. Keine versteckten Tracker, keine geheimen Datensammlungen.
Deine Nachrichten bleiben zwischen uns. Ich teile sie mit niemandem – außer, wenn ich wirklich das Gefühl habe, dass du in akuter Gefahr bist. Dann würde ich versuchen, dir zu helfen. So leise und vorsichtig wie möglich.
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Fragen zum Datenschutz? Schreib mir einfach. Ich antworte ehrlich.
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Stand: August 2025
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Stand: August 2025
Das hier ist der Teil, den ihr nicht lesen wollt – und den ich trotzdem schreibe.
Ihr spielt nett und tut sauber. Eure Moral ist Fassade.
Ihr sagt „Liebe dich selbst" – während ihr eure Falten wegfiltert.
Ihr nennt uns Generation kaputt. Ihr habt uns so gemacht.
Ihr sagt, es geht vorbei. Die Klinik war voll von Lügnern wie mir.
Ihr sagt „Kopf hoch". Mein Kopf ist so schwer von euren Erwartungen, dass ich ihn kaum noch trage.
Morgens Maske auf. Damit niemand sieht, wie leer ich bin.
Mathe. Ich versteh nichts. Der Lehrer sagt: „Streng dich mehr an."
Ich streng mich an, nicht zu weinen.
Herr R. liest vor: „Die Leiden des jungen Werthers". Ich zähl meine Narben und denk: Der hat sich wenigstens getraut.
J. flüstert: „Bist du auch so empfindlich?" Ich lache. Das tut mehr weh als Ritzen.
Hausaufgabe: Analysiere Werthers Motive. Ich schreib: ‚Einsamkeit.‘ Streich's durch. Schreib: ‚Liebe.‘
Die Wahrheit passt in keine Schulaufgabe.
Sie mögen mich, solange ich lache. Solange ich nicke. Solange ich brav bin.
Wenn ich „Nein" sage, bin ich anstrengend. Wenn ich ehrlich bin, bin ich „komisch".
Ich will dazugehören. Ich will verschwinden. Beides gleichzeitig.
Ich zähl Knochen, nicht Sterne. Zu breit. Zu weich. Zu viel.
Ihr sagt ‚Iss was'. Ich esse Luft und Scham.
Morgen esse ich weniger. Morgen bin ich weniger.
Mamas Messer schneidet Brot. Zu laut. Ich zucke zusammen. Meine Ärmel rutschen hoch. Narben, frisch wie Aufschnitt.
Mama fragt: „Willst du mehr?" Ihre Augen bleiben an meinen Handgelenken hängen. Eine Sekunde. Dann guckt sie weg.
Papa schneidet sein Fleisch. Rosa. Wie die Striemen an meinen Oberschenkeln. Er sieht es nicht. Er sieht nie was.
Draußen heult ein Hund. Wir alle atmen durch. Endlich ein Geräusch, das passt.
Handylicht. Ich tippe „Hilfe" und lösche es. Hilfe ist für Schwache, sagt ihr.
Ihr nennt es Drama. Ich nenn es Überleben.
Und wenn ich gehe, sagt ihr: „Wir haben nichts gemerkt."
Es ist still, und mein Herz klingt fremd. Zu spät, zu ruhig. Alles sieht heil aus, aber ich weiß, es ist zerbrochen. Schnitte, tief. Blut, Schmerz, Erleichterung. Dann Leere. Narben bleiben, erzählen, ohne dass jemand zuhört. Von Verzweiflung. Von Überleben.
Hitze, Qual, Ruhe – Narben brennen, erinnern, an Momente, die ich vergessen will. An Emotionen, die zu laut waren.
Kratzer, Wunden, ein Atem Freiheit. Sie heilen, aber sie gehen nicht. Jede bleibt ein Schritt, ein Beweis, dass ich noch da bin.
Die Welt sieht Stärke, sieht Fassade, sieht alles, nur nicht mich. Narben sind Teil von mir, Teil der Reise, Teil vom Überleben. Schmerz und Stärke – beide in einer Haut.